Freitag, 11. Mai 2012

Herr Maffi sucht das Glück


Nicht selten lebt Herr Maffrodit in den Tag hinein, manchmal macht er einen Plan. Vor einiger Zeit plante er, das Glück zu finden. Was er vom Glück wusste, war, dass manch einer mancherorts ein Recht darauf hat, es anzustreben, und dass man anderenorts vermeint, es messen zu können. 
Herr Maffrodit reiste in die große Stadt. Er sah sich um, spazierte durch prominente Gassen und probierte kulinarische Seltsamkeiten. Und tatsächlich begegnete ihm auf seinen Wegen das Glück (zweimal zufällig, einmal legte er es heftig darauf an). Der Plan jedoch misslang. Obwohl Herr Maffrodit dem Glück begegnete, gefunden hat er es nicht. Was er fand, waren Einsichten: Das Glück ist schüchtern und hat Angst, ja Panik vorm Alleinsein. Manchmal ist es leise, manchmal ist es laut, manchmal umwölkt von Melancholie, manchmal umstrahlt von Heiterkeit. Selten lächelt es zurück. Immer scheint es auf der Flucht zu sein. Als würde es Angst vor uns haben.
 
Auf der Suche nach dem Glück: Panik! und Heiterkeit?






















Vielleicht, dachte Herr Maffrodit, fehlt dem Glück ein Freund. Ein Freund, der ihm hilft, keine Angst mehr vor uns und dem Leben zu haben. Damit es uns nicht mehr flieht, damit es etwas länger verweilt – 
oder wenigstens aufisst.

Das Glück hat nicht aufgegessen.


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